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Ronja Maltzahn Fridays for Future lädt Musikerin wegen Dreadlocks von Demo aus

Die weiße Sängerin Ronja Maltzahn sollte bei einer Demo von Fridays for Future auftreten. Doch weil sie Dreadlocks trägt, wurde sie von der Klimaschutzorganisation wieder ausgeladen.
Musikerin Ronja Maltzahn

Musikerin Ronja Maltzahn

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Zuzanna Badziong / dpa

Die Musikerin Ronja Maltzahn darf am Freitag nicht wie zunächst geplant bei einer Demonstration von Fridays for Future in Hannover auftreten. Die Ortsgruppe der Klimaschutzbewegung sagte den Auftritt der weißen Künstlerin ab.

Die Aktivisten begründeten die Absage mit der Frisur von Ronja Maltzahn. Dreadlocks seien in den USA ein Widerstandssymbol der Bürgerrechtsbewegung schwarzer Menschen geworden. »Wenn eine weiße Person also Dreadlocks trägt, dann handelt es sich um kulturelle Aneignung, da wir als weiße Menschen uns aufgrund unserer Privilegien nicht mit der Geschichte oder dem kollektiven Trauma der Unterdrückung auseinandersetzen müssen«, schrieben die Klimaschützer.

Zunächst hatte Maltzahn selbst die Absage auf ihren Social-Media-Kanälen öffentlich gemacht. Die Musikerin reagierte betroffen: »Wir hatten uns darauf gefreut ein Zeichen für Frieden und gegen Diskriminierung mit unserer Musik setzen zu dürfen. Schade dass wir aufgrund von äußerlichen Merkmalen davon ausgeschlossen werden.«

Zunächst sollte sie ihre Haare für den Auftritt abschneiden

Fridays for Future Hannover erklärte zu der Absage, es sei wichtig, Schwarzen, indigenen Menschen und People of Color einen Raum innerhalb der Klimagerechtigkeitsbewegung zu geben. Das Auftreten einer weißen Person mit Dreadlocks könne den Eindruck erwecken, dass es in der Klimaschutzbewegung für diese Menschen keinen geschützten Raum gebe, in dem Diskriminierungen abgebaut würden. »Deshalb haben wir uns dazu entschieden, Ronja Maltzahn abzusagen«, hieß es in der Mitteilung.

Die Aktivisten der Klimaschutzbewegung baten die Musikerin aber auch um Entschuldigung. In einer Chat-Nachricht an Maltzahn hatte die Gruppe der Musikerin die Absage mitgeteilt, gleichzeitig aber gesagt, dass ihr Auftritt möglich sei, wenn sie sich bis Freitag ihre Dreadlocks abschneide. Dieser Vorschlag sei ein Eingriff in die Privatsphäre der Künstlerin gewesen, der so nicht hätte passieren dürfen, teilte Fridays for Future später mit.

als/dpa

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